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Kulturlandschaft

Ackerwildkrautäcker

Klatschmohn, Rittersporn, Geruchlose Kamille u .a. auf artenreichem Ackerwildkrautacker

Mit dem Beginn des Ackerbaus vor ca. 5000 Jahren schuf der Mensch einen Lebensraum mit bis dahin nur selten vorkommenden Standortbedingungen. Dieser Standort bot nicht nur den in Kultur genommenen Pflanzen einen Lebensraum sondern auch zahlreichen Wildkräutern – seien es Arten von Sonderstandorten wie Spülsäume der Flüsse oder Seen oder aus benachbarten Florenregionen, insbesondere aus der Heimat der Kulturpflanzen (Steppengebiete Südosteuropas und Vorderasiens).
Seither haben sich viele dieser Arten an die jährliche Bodenbearbeitung, die Technik des Ackerbaus und an bestimmte Kulturpflanzen angepasst. So findet man im Wintergetreide meist andere Ackerwildkräuter als im Sommergetreide oder in Hackfrüchten. Als hervorragendes Beispiel hierfür kann die Kornrade (Agrostemma githago) dienen, die in ihrem Lebenszyklus vollständig an Aussaat und Ernte des Getreides angepasst ist. Früher wurde das Getreide noch in Garben gebunden, in die Scheunen eingefahren und im Winter gedroschen. Dabei wurden langstielige Ackerwildkräuter wie die Kornrade mit eingefahren, überwinterten in der Scheune, gelangten mit dem Stroh in den Viehstall und im Frühjahr mit dem Mist wieder auf’s Feld. Heute wird beim Mähdrusch Korn und Stroh getrennt und die Samen der Wildkräuter bleiben auf dem Feld zurück. Da der Samen der Kornrade frostempfindlich ist, überlebt er im freien Feld nicht und ist auf das Winterquartier in Scheune und Stall angewiesen (LANDESAMT FÜR AGRARORDNUNG NRW 1991).

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